Die Lakritz-Boutique erklärt: Was ist Lakritz?

Was genau ist eigentlich Lakritz? 

In der Lakritz-Boutique folgen wir ja normalerweise der Devise „Probieren geht über Studieren“, aber hast du dich schon einmal gefragt, was Lakritz überhaupt ist, woraus es besteht und wie es hergestellt wird? Wir haben hier ein paar Wissenssnacks für dich zusammengestellt!

Take-Away-Facts: Lakritz

Das Beste aus der Süßholzwurzel

Lakritz (auch „die Lakritze“) wird aus der Süßholzpflanze gewonnen, die hauptsächlich in Mittelasien und Südeuropa bei gemäßigtem Klima verbreitet ist. Hauptbestandteil von Lakritz ist die Wurzel der Staude, die nach der Ernte getrocknet und bis heute in Handarbeit sortiert und geschnitten wird. Aus der Süßholzwurzel wird anschließend ein Sud gepresst, der mit Wasser gekocht und eingedickt wird. So entsteht das Rohlakritz, das Süßigkeitenhersteller im Anschluss zu zahlreichen süßen, fruchtigen, salzigen und schokoladigen Variationen weiterverarbeiten.

 

Die Lakritz-Boutique erklärt: Illustration der Süßholzpflanze

    

Die Lakritz-Boutique erklärt: Die Wurzel der Süßholzpflanze

    

Die Lakritz-Boutique erklärt: Illustration einer Süßholzpflanze- und Wurzel

    

Die Lakritz-Boutique erklärt: Auch so kann die Wurzel der Süßholzpflanze aussehen

Salmiak – eine starke Variante

Eine dieser Variationen ist das Salmiaklakritz. Die Geheimzutat heißt Ammoniumchlorid (das Mineral Salmiak) und sorgt in Kombination mit Lakritzpulver für den außergewöhnlichen herb-würzigen Geschmack. Doch Salmiakpastillen sind viel mehr als nur eine Süßigkeit – sie werden auch als Medizin eingesetzt. So kann Salmiaklakritz beispielsweise als Schleimlöser bei Husten und Halsschmerzen helfen. Bei manchen Krankheiten, etwa bei erhöhtem Blutdruck oder Diabetes, kann Lakritz hingegen schädlich sein. Auch Schwangeren wird der Verzehr nicht empfohlen. Man sollte in diesen Fällen also immer einen ärztlichen Rat konsultieren. 

 Die Lakritz-Boutique erklärt: So sieht das Mineral Salmiak aus Ammoniumchlorid/Salmiak (© L. Hupperichs)

Lakritz als Medizin

Schon im Altertum wurde die heilende Wirkung von Süßholz erkannt und gegen Gelbsucht, Halsschmerzen, Heiserkeit und sogar als Liebestrank eingesetzt. Noch bis heute ist Lakritz in einigen Medikamenten enthalten und auch wenn es wissenschaftlich nicht belegt ist: Man kann sich zumindest vorstellen, dass eine mit Liebe zusammengestellte Tüte voller Lakritz den Effekt eines Aphrodisiakums nicht verfehlt. ;-) 

Kein Wunder also, dass es ausgerechnet ein Apotheker war, dem wir die Erfindung von Lakritz als Süßigkeit zu verdanken haben: George Dunhill aus Pontefract kam 1760 auf die glorreiche Idee, den Süßholzsaft mit Zucker und Mehl anzureichern und so das weltweit beliebte Weichlakritz herzustellen, aus dem man leicht jegliche Form modellieren kann.  

Die Lakritz-Boutique erklärt: So wurde Lakritz früher in der Apotheke aufbewahrt
Die Lakritz-Boutique erklärt: So wurde Lakritz früher in Apotheken verkauft

Lakritz global 

Apropos weltweit: Bis heute ist Lakritz besonders in Küstenregionen beliebt. Im arabischen Raum wird aufgegossenes Lakritzpulver gerne als Limonade konsumiert. In England sagt man „licorice“, in den Niederlanden „zoethout“, in Italien „liquiriza“ und in Dänemark „Lakrids“. In Deutschland ist besonders der Norden für seine „Sappkooken“ bekannt. Doch auch in der rheinischen Mundart gibt es eine eigene Vokabel: „Bäreköttel“ hören sich vielleicht nicht so appetitlich an, sind es aber! Wie man es auch nennen mag, eins steht fest: Lakritz ist eine ganz besondere Süßigkeit und geht auch ohne Küste – zum Beispiel bei uns in Düsseldorf. 

Die Ware in der Lakritz-Boutique umfasst viele verschiedene Lakritz-Sorten